Wandbilder - Kunst am Bau

Es gab in Lohberg Zeiten, da wurden auch Mietshäuser beim Bau mit Kunstwerken - wenn auch nur aus Putz und Farbe geschmückt. Das ist lange her; kein Wunder, daß manche davon von Wind und Wetter arg gebeutelt wurden.

 

Dieses Wandbild des Künstlers Karl Heiduck ist allerdings augenscheinlich regelmäßig restauriert worden und gut erhalten. Es befindet sich über einem Hauseingang an der Hünxer Str. neben der ehemaligen Gaststätte “Zum Schacht”.

 

Leider sind im Zuge von Renovierungsmaßnahmen viele dieser Kunstwerke verschwunden, einfach unter Isolierung und Putz. Zwei Bilder des Voerde Künstlers Karl Heiduck, die auf Hauswänden an der Luisenstraße, gegenüber den Einfahrt in die Industriestraße, zu sehen waren sind unwiederbringlich verloren, ein Bergmann bei der Arbeit und die Heilige Barbara, Patronin der Bergleute.

 

Karl Heiduck ist ein im hiesigen Raum recht bekannter, häufig vertretener Künstler aus Voerde. So hat er auch in der Lohnhalle der Zeche ein monumentales Wandgemälde gestaltet   

 

Mehr über seine Vita finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

 

 

Doch auch weitere (uns namentlich unbekannte) Künstler haben vor ca. 30 Jahren Lohberger Häuserwände gestaltet. Einige Abbildungen finden Sie unten. Auch sie konnten nicht gerettet werden, auch wenn man über solche Kunst / Gestaltung sicher streiten kann. Als Zeugnis aus der Vergangenheit wäre es wert, erhalten zu bleiben - schöner als eine blanke Wand ist die Gestaltung allemal.

 

Wenn sie Fotos von weiteren Wandbildern beisteuern könnten, vielleicht gar der verschwundenen Heiduck - Werke würde uns das sehr freuen und diese auch hier veröffentlichen. Nehmen Sie bitte Kontakt auf.

 

 

Hier eine Informationen über Karl Heiduck aus einem NRZ-Artikel vom 15.11.1999 - von Dieter G. Eberl

 

“Als der Voerder Maler Karl Heiduck 1969 im Alter von nur 60 Jahren starb, hinterließ er ein ebenso umfangreiches wie heterogenes malerisches und plastisches Werk, das so gut wie alle Stile und Sehweisen der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts durchlief.

 

 ... Ein Gang durch die Ausstellung beginnt mit dem bekannten Selbstporträt Heiducks als nachdenklicher junger Mann. Es folgen (ebenfalls in Öl) die Bildnisse seiner Ehefrau Maria und des Sohnes Karl. Porträts von Freunden, Nachbarn und Auftraggebern, hier idealisierend, da in naturalistischer Handschrift - insgesamt zeugen alle von einem starken Interesse an der Physiognomie, den inneren Zuständen der Menschen.

 

Erlauben diese Darstellungen stilistisch keinen allzu großen Spielraum und bleiben weitgehend akademischen Mustern verbunden, so beginnt Heiduck den Verlockungen der Moderne, die er offenbar nie ganz eingeholt hat, in seinen Landschaften und Stilleben zu erliegen. Immer stärker wird sein Hang zur Vereinfachung und zum Rudimentären. Einzelheiten verschwinden in flächig aufgetragenen Farben, Formen zerbröckeln und verlieren ihre Eindeutigkeit Pendelnd zwischen impressionistischen und expressiven Ansätzen bewegt sich die Malerei des zwischen den Zeiten Lebenden und Schaffenden immer stärker in Richtung einer oft groben, bemühten Abstraktion, die nur noch dekorativen Charakter hat und der die malerische Legitimation fehlt. Zweifellos gibt es aber auch hier Gelungenes.

 

Insgesamt jedoch überzeugen bei Heiduck gerade die Werke, deren Vorbildern bei den Malern des deutschen Expressionismus mit ihrem Verzicht auf illusionistische Oberflächenreize zu finden sind und zu denen auch zahlreiche Landschaftsstücke aus der näheren Umgebung (wie Allee Haus Ahr oder Anleger in Götterswickerhamm) gehören. Wie schwebend licht und leicht Heiduck übrigens auch Stimmungen einzufangen verstand, erkennt man an den mediterranen Impressionen (wie Cap d' Ail oder Südfrankreich).

 

Ein Leben und Werk nicht ohne Brüche: Reifes neben Unausgereiftem, Konstruiertes neben Empfundenem, (Vor-)Eiliges neben geduldig Geformtem. Eine Fotodokumentation mit 16 ortsfesten Objekten (Bleiverglasungen, Mosaiken, Plastiken, Reliefs und Brunnenanlagen aus dem ehemaligen Kreisgebiet) ergänzt die Ausstellung um einen wichtigen Aspekt im Schaffen Karl Heiducks.